Schulinterne Fortbildung: Begleitschilehrer*innnen

Spaß an der Bewegung, Bergerfahrung im sicheren Rahmen und ein unmittelbares Wintererlebnis - das wollen wir den Schüler*innen im Winterhalbjahr als Ausgleich zum Schulalltag gelegentlich ermöglichen.

Aus einer harmlosen Plauderei entwickelte sich die ernsthafte Idee, die Ausbildung für Begleitschilehrer*innen als schulinterne Fortbildung zu organisieren. Denn wenn Lehrkräfte mit ihren Schützlingen auf die Piste wollen, unterliegt das gesetzlichen Auflagen – Schigruppen im Rahmen von Schiwochen oder Schulschitagen dürfen nur von ausgebildeten Begleitschilehrer*innen beaufsichtigt werden. Zwar wird dieser Lehrgang alljährlich von der Pädagogischen Hochschule angeboten, allerdings ist das Kontingent an Ausbildungsplätzen sehr knapp bemessen und entsprechend niedrig ist der Anteil dafür ausgebildeter Lehrkräfte an der HTBLuVA Salzburg mit rund 300 Pädagogen und Pädagoginnen.

Besonderer Dank gilt unserer in vielen schulischen Belangen überaus engagierten Kollegin Mag. Elisabeth Jarau – ihre visionäre Herangehensweise beim Zusammenbringen der richtigen Leute, ihre ruhige Routine beim Organisieren und nicht zuletzt ihre höfliche Vehemenz beim Argumentieren der Sinnhaftigkeit dieser Ausbildung gegenüber der Direktion und der Pädagogischen Hochschule führten schlussendlich zum Erfolg und der Ausbildungswoche in Maria Alm vom 25. Februar bis 1. März 2024 stand nichts mehr im Wege.

Fünfzehn Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Abteilungen sollten während einer sechstägigen Ausbildung darauf vorbereitet werden, Gruppen von Schüler*innen beim Schifahren begleiten zu dürfen und grundlegende Techniken in unterschiedlichen Könnerstufen vermitteln zu können.

Ein besonderer Glücksfall ist, dass an unserer Schule aus dem Vollen geschöpft werden kann, wenn es um Expertise geht: Mag. Michael Illmer wickelte den vorgeschriebenen Erste-Hilfe-Kurs noch vor der eigentlichen Ausbildungswoche unkompliziert in der Schule ab, ein großes Dankeschön an ihn. Mit Mag. Bernhard Bleierer und Dr. Michael Manfé unterrichten zwei ausgebildete staatliche Schilehrer an der HTL, darüber hinaus ist Herr Bleierer beeideter Sachverständiger für Schisport und damit der richtige Ansprechpartner, wenn es um Risikominimierung geht. Die beiden begnadeten Schifahrer wussten zwar dahingehend voneinander bislang nichts, erklärten sich aber sofort bereit, den Lehrgang zu übernehmen. Und sie bereiteten das vorgeschriebene Curriculum derart professionell und attraktiv auf, dass sich die Kursteilnehmer*innen rundum wohl fühlten.

So ging es jeden Tag zeitig auf die Piste zu den praktischen Trainingseinheiten. Dort wurde erklärt, vorgezeigt, ausprobiert, einstudiert, korrigiert und wiederholt, wie der Stand auf dem Schi sein soll, welchen Knick die Hüfte einnehmen muss, wie die Schultern gestellt werden, wo die Arme hingehören und vieles mehr. Strategien zum Bewältigen steileren Geländes mit mäßig Fortgeschrittenen wurden ebenso erarbeitet wie Gleichgewichtsübungen zum Erfühlen der nötigen Druckverlagerungen. Gleiten, Pflug auslösen, pflugdrehen, kanten, rutschen, pflugsteuern, dynamische lange und kurze Radien – all das wurde abwechslungsreich und mit unterschiedlichen Zugängen und Übungen erlernt. Zu den Höhepunkten gehörten Formationsfahrten, bei denen paarweise oder in großer Gruppe eng beieinander und möglichst synchron kurz geschwungen wird. An den Abenden stellten Kursteilnehmer*innen vorbereitete Themenbereiche, die mit Wintersport und Begleitung von Gruppen junger Leute zu tun haben, in Form von Präsentationen oder Vorträgen vor. Großer Dank gilt Herrn Mag. Michael Wiener-Pucher von der AUVA, der einen Abendvortrag zu für den Schisport relevanten Sicherheitsfragen hielt und einen Vormittag mit praktischen Erste-Hilfe-Übungen auf der Piste gestaltete.

Von Sonntag an in Theorie und Praxis perfekt vorbereitet, konnten sich die Kursteilnehmer*innen am Donnerstag der abschließenden Prüfung stellen. Dabei wurden realistische Übungsszenarien geschaffen, auf die die angehenden Begleitschilehrer*innen angemessen reagieren mussten. Erleichtert und stolz, dass alle Kandidat*innen den Lehrgang erfolgreich abschließen konnten, durfte am letzten Abend in gemütlicher Atmosphäre auf eine intensive, schöne, ereignisreiche und Freundschaften vertiefende Woche angestoßen werden.

Ein kleiner Ausblick für alle, die diesmal nicht dabei waren, sei gewagt: Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, wird es eine Neuauflage dieser Fortbildung geben.

Danke für alles … wos ma si nur vurstö´n ko!

Bericht: Mag. Gerhard Schuller