Darstellende Geometrie angewandt …
Fast genau 100 Jahre sind nun vergangen, seit der russische Konstruktivist Naum Gabo mit seinen Skulpturen der Kunstgeschichte eine Neuinterpretation von Körperaufbau und Volumen hinzugefügt hat.
Durch das Weglassen der Haut und die Auflösung der inneren Struktur der Skulptur in Ebenen entsteht einerseits eine unverkennbare plastische Formensprache und andererseits zeichnen sich für den Architekten Räume ab, die sich gedanklich durch das Überspannen mit einer transparenten Haut schließen lassen.
Die Aktualität dieses einhundert Jahre alten Gestaltungsprinzips lässt sich exemplarisch am Entwurf des Nationalmuseums von Qatar von Jean Nouvel ablesen.
In der 2AHBTH haben wir uns diesem Thema von der Seite der Darstellenden Geometrie genähert. Körperverschneidungen mit Ebenen und die Ermittlung der wahren Größen der Abwicklungen gehören wohl zu den beliebtesten, weil schwierigsten Themenbereichen des DG-Unterrichts. Herausgekommen ist zunächst eine "Dame in Papier", welche hernach von Christine Auer, Michael Helmberger, Alexander Höfer, Johannes Ramsbacher und Tobias Schmied mit der tatkräftigen technologischen Unterstützung von Herrn FL Ing. Hans Georg Laimer BEd in eine zweieinhalb Meter hohe Holzskulptur umgesetzt wurde, die im 1. Stock des Lichthofes 1 ausgestellt ist.
Arch. Dipl.-Ing. Michael Korn