Das Thema des Rassismus hat vor allem im vergangenen Jahr durch die rassistisch motivierte, gewaltsame Tötung des schwarzen US-Amerikaners George Floyd im Mai 2020 an Bedeutung in der Öffentlichkeit gewonnen. Zwar erfährt das Thema durch den Vorfall große Aufmerksamkeit, doch ist es eigentlich ein allgegenwärtiges Problem.
Rassismus beginnt nicht mit Gewalt. Rassismus beginnt, wenn Menschen schlechter behandelt, ausgeschlossen oder diskriminiert werden, beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer religiösen Überzeugung. Dieses Problem ist auch in Österreich vorhanden. Allein im Jahr 2020 wurden in Österreich 3.093 Vorfälle rassistischer Diskriminierung gemeldet. Laut einer Studie von researchAffairs geben 17% der Bevölkerung Österreichs an, bereits Rassismus erfahren zu haben.
Diese ungerechten Handlungen passieren oft alltäglich und sind gar nicht so leicht bemerkbar . Das Ziel dieser Arbeit ist es also, diese Missstände aufzuzeigen und Menschen, die Zeugen von Alltagsrassismus werden oder sich selbst daran beteiligen, eine neue Sicht auf die Dinge zu ermöglichen.
Das Projekt ist ein interaktiver Film, in dem sich das Publikum aktiv für oder gegen Rassismus entscheiden kann. Der Film erzählt in einer kurzen Geschichte davon, wie tief der Alltagsrassismus in der Gesellschaft verankert ist und wie er sich äußert.
Die Handlung folgt einer Gruppe junger Freunde, die stark rassistische Ansichten vertreten, ohne sich wirklich bewusst zu sein, welche Auswirkungen dies hat. Für die Gruppe zählt der eine oder andere Witz über Ausländer einfach zum guten Tischgespräch. In der Gruppe ist auch Flo, ür den das Publikum die Entscheidungen trifft. Er ist mit den Ansichten seiner Freunde nicht so sehr einverstanden, will aber auch nicht ausgestoßen werden. Als Flo seinen ausländischen Freund Yasir zu einem Treffen der Freunde mitbringen will, muss er (und mit ihm der Zuschauer) sich damit auseinandersetzen, welche Position er einnehmen will. Er hat die Möglichkeit, einzugreifen oder den Alltagsrassismus unkomentiert geschehen zu lassen.
Der Titel unseres Films Vielgerühmtes Österreich entstammt einer Zeile aus der österreichischen Nationalhymne. Der Stolz auf das eigene Land ist stark in der österreichischen Identität verankert, doch er kann zu Ausgrenzung und Feindseligkeit führen. Wir hoffen, wir können auch die weniger rühmenswerten Seiten von Österreich zeigen.

Team
Julia Czizsek
Lena Grundner
Alessia Roth
Lea Willam