Mauerwerksbögen und Gewölbe aus kleinformatigen Steinen
Die unterschiedlichen Bogenarten, welche in der Fachtheorie auf dem Reißbrett konstruiert und gezeichnet werden, werden in der Fachpraxis mit NF-Ziegeln gemauert.
Als 1. Aufgabenstellung müssen die Schüler*innen der 2. Jahrgänge die für das Mauern eines Bogens erforderlichen Berechnungen durchführen.
Im 2. Arbeitsschritt werden die Schüler*innen mit dem Mauern von Auf- oder Widerlagern und dem Einrichten des Lehrbogens gefordert.
Der 3. Arbeitsschritt besteht darin, die je nach Arbeitstechnik berechneten Fugenstärken oder Ziegelachsen auf den Lehrbogen zu übertragen.
Die Schüler*innen werden vor dem Ausführen der einzelnen Arbeitsschritte von den Fachlehrern instruiert, auf welche Arbeitsschritte besonderes Augenmerk zu legen ist. Als nächstes wird der Mauerwerksbogen, je nach Art und Größe des Bogens, in unterschiedlichen Verbandsarten gemauert. Ist der Mauerwerksbogen fertig gemauert, erfolgt der für die Schüler*innen spannendste Moment: das Absenken des Lehrbogens. Hier wird bereits ein Beurteilungskriterium erfüllt: die Standhaftigkeit des Mauerwerksbogens.
Um den Schüler*innen die Möglichkeiten von modernen Raumüberdeckungen wie Stahlbetondecken o.ä. und ihr Unterschiede zu alter Baukunst näher zu bringen, werden in der Mauerei auch noch Ziegelgewölbe hergestellt. Hierbei werden Mauerwerkspfeiler in einem quadratischen Grundriss gemauert und die Maueröffnungen mit Rundbögen überspannt. Anschließend werden die Rundbögen in Form eines Kugelgewölbes übermauert. Das Besondere daran ist, dass das Gewölbe ohne Schalung und sozusagen freitragend gemauert werden kann.
Text: FL Ing. Martin Pfarrkirchner BEd